Unsere Grundschule zu Ganztagsschulen!

Da wird man atemlos, wenn einem unterstellt wird, „die Grundschulen kaputt zu sparen“!

Es ist verständlich, dass Eltern, deren Kinder die neue Schule noch erleben sollen, enttäuscht sind, dass dieser politische Prozess so lange dauert.

Natürlich sind sieben Jahre ein langer Zeitraum für die Realisierung der Ganztagsschule in der Samtgemeinde Jesteburg. Wer das scharf kritisiert und der Politik vorwirft, sie schiebe Realisierungsentscheidungen auf, berücksichtigt die schwierigen Auseinandersetzungen in der Samtgemeinde nicht. Denn seit 2012 behandeln Verwaltung, Politik, die Grundschulkollegien und die Eltern das Thema „Ganztag“ im Dialog – allerdings phasenweise auch äußerst kontrovers. Ablehnende und zustimmende Positionen standen einander mit unterschiedlichsten Argumentationssträngen oftmals so entschieden gegenüber, dass der Fortgang des gemeinsamen Prozesses blockiert wurde. „Darüber war ich selber immer wieder sehr enttäuscht, da ich seit 2012 an den vielen Planungen und Aktionen aktiv mitgewirkt habe.“  

Trotz vieler Aktionen wie Informationsabende, Expertengespräche, Elternbefragung usw. konnte erst ab 2017 in einer der späteren Bauleitplanung vorgeschalteten Phase 0 eine übergreifende Positionsklarheit aller Beteiligten für die Umsetzung des Ganztages in den beiden Grundschulen Bendestorf und Jesteburg – z.B. durch die Raumpläne – erreicht werden.

Das Architekt-/Pädagogen-Team hat in der Phase 0 seit 2017 intensiv mit einer Gremien übergreifenden Planungsgruppe und den beiden Grundschulkollegien pädagogisch/architektonisch konstruktiv zusammengearbeitet und auf der Grundlage der jeweiligen schulischen Konzepte Realisierungsalternativen entwickelt. Für Bendestorf wird von den Planer*innen ein Neubau empfohlen und für Jesteburg drei Alternativen: eine Anbau- und zwei Neubaulösungen. Alle drei zwischen 12 und 13 Millionen €, damit entstünden – mit einem Neubau in Bendestorf – ca. 20 Millionen €  Gesamtkosten für die „großen Lösungen“ in Bendestorf und Jesteburg.

Wir Grüne haben stets – und aktuell im Samtgemeinderat – vertreten, dass die pädagogischen Konzepte und die bei der Umsetzung von Inklusion, individuellem Lernen und Ganztag entstehenden räumlichen Herausforderungen architektonisch gemeistert werden müssen.

Deshalb ist das jeweils für die beiden Grundschulen entwickelte Raumprogramm Leitlinie für uns, damit es gelingt, dem Anspruch „Der Raum als dritter Pädagoge“ gerecht zu werden.

Nun ist es so, dass der Samtgemeinde-Finanzausschuss und der Samtgemeindeausschuss mehrheitlich als Investitionsspielraum „nur“ 14 Millionen € festgelegt haben, die aufzubringen sind, ohne dass es in den Gemeinden zu Steuererhöhungen kommen muss.

Wir Grüne haben diese Finanzsituation seit längerem so eingeschätzt und deshalb im Laufe des Prozesses eine zusätzliche Variante vorgeschlagen:

Für Jesteburg einen freistehenden Teilneubau in Richtung Turnierplatzgelände sowie die Ertüchtigung und pädagogische Umgestaltung des Bestandsgebäudes. In einem von uns vorgeschlagenen Teilneubau – aus möglichst nachhaltigen Baustoffen (Holz) – sollen alle diejenigen Räume untergebracht werden, die in dem Bestandsgebäude nicht umgesetzt werden.

Dadurch kann nach unseren Vorstellungen das pädagogische Raumprogramm sogar mehr als erfüllt werden.

In Bendestorf könnte durch den Anbau mindestens einer Mensa und eines Lehrer*innenzimmers eine reduzierte – aber vergleichbare – Situation realisiert werden.

Also kann sich auch in Bendestorf  –  unter Berücksichtigung der Schülerzahlen – die Grundschule zu einem zukunftsweisenden Ganztagsstandort entwickeln.

Die Unterstellung, jetzt mit Sparvarianten die „Grundschulen kaputt zu sparen“, haben wir auf der Sitzung des Samtgemeinderates mit unserer Argumentation zurückgewiesen.

Wenn die UWG warnt, mit diesen Alternativen „halbherzige Sparvarianten umsetzen zu wollen“, geht sie hinter den Anspruch zurück, den Hansjörg Siede auf der UWG-Webseite formuliert: „Ich setze mich für einen soliden und konservativen Umgang mit den Steuergeldern ein.(…) Nur, was man wirklich in der Kasse hat, darf man auch ausgeben.“

Falls die Samtgemeinde – wie UWG und SPD möchten – mehr als 14 Millionen € ausgibt, schränkt sie durch die Kreditbelastungen auch die Mitgliedsgemeinden über Jahre in ihren Investitionsmöglichkeiten und ihren freiwilligen Leistungen erheblich ein.

Wir begrüßen es, dass der Samtgemeinderat mehrheitlich der Empfehlung des Samtgemeindeausschusses gefolgt ist und für eine entsprechend genaue Untersuchung der Bestandsgebäude und der Realisierbarkeit der Alternativen (Anbau Bendestorf und Teilneubau Jesteburg) die benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung stellt.

Wir Grüne werden wie bisher aktiv und verantwortungsvoll daran mitwirken, dass sich die Grundschulen der Samtgemeinde zukunftsweisend weiterentwickeln.

Karl-Heinz Glaeser  Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Samtgemeinde Jesteburg

Jesteburg 22.6.2019

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